Minderheitenfragen in Ungarn und in den Nachbarländern
im 20. und 21. Jahrhundert
Termin: 21.-22. Februar 2013
Veranstalter: Donau-Institut für Interdisziplinäre Forschung an der Andrássy Universität Budapest
Kooperationspartner: MTA Társadalomtudományi Kutatóközpont Kisebbségkutató Intézet
IKGS – Institut für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas, München
Minderheitenfragen im Karpatenbecken gehören zu den stets aktuellen Fragen der verschiedensten Disziplinen. Die vielfältige Region weist neben dem kulturellen Reichtum zahlreiche Konfliktlinien auf, die während des 20. Jahrhunderts mehrfach neu gezogen wurden und den Forschungsgegenstand diverser Fachrichtungen bilden. Die politischen, ökonomischen und kulturellen Entwicklungen der Gegenwart zeichnen jene Konfliktlinien ebenso neu, was eine gesamteuropäische Kontextualisierung notwendig macht.
Die zentralen Fragestellungen der Tagung richten sich auf die sich stets ändernde Minderheitenpolitik Ungarns bzw. der Nachbarländer und die europäische Dimension der Thematik. Die Tagung strebt zudem einen interdisziplinären Blick auf die Identitätsdiskurse sowie die Interaktion zwischen Selbst- und Fremdbildern der Minderheiten der Region zu Friedens- bzw. Kriegszeiten an. Der wissenschaftliche Fokus liegt auf den Ungarndeutschen, den Siebenbürger Sachsen, den Schwaben im Banat, den Roma und den Auslandsungarn in der Region.
Mit der freundlichen Unterstützung der Autonomen Region Trentino-Südtirol, des Projektes TÁMOP-4.2.2/B-10/1-2010-0015 und des Österreichischen Kulturforums.
Anmeldung bis 18. Februar 2013 bei Frau Paula Beger (hilfskraft.donau-institut@andrassyuni.hu).
Programm
Donnerstag, 21.02.2013
09:00-09:15 Eröffnung: Prof. Dr. András Masát, Rektor der AUB
09:15-10:45 Theoretische und rechtliche Fragen
09:15-09:35 Zoltán Kántor: Science versus politics: theoretical difficulties and practical implications regarding the definition of the nation and national minority
09:35-09:55 Günther Rautz: Die europäische Dimension von Minderheitenrechten
09:55-10:15 Christoph Schnellbach: Internationalisierung des Minderheitenrechts
10:15-10:45 Diskussion
Moderation: Ellen Bos
10:45-11:00 Kaffeepause
Historische Perspektiven
11:00 -13:00 Repräsentation der Minderheiten in Siebenbürgen
11:00-11:20 Timo Hagen: Gesellschaftliche Ordnungsvorstellungen in der siebenbürgischen Architektur um 1900
11:20-11:40 Stéphanie Danneberg: Politische Alternative, Wahlrechtsreform, Sozialdemokratie: Siebenbürgen 1900-1914, eine Ära der rumänisch-sächsischen Annäherung?
11:40-12:00 Enikõ Dácz: Sächsische Abgeordnete im ungarischen Parlament am Anfang des 20. Jahrhunderts
12:00-12:20 Gerald Volkmer: Deutsche Abgeordnete aus Siebenbürgen und dem Banat im rumänischen Parlament der Zwischenkriegszeit
12:20.-13:00 Diskussion
Moderation: Juliane Brandt
13:00-14:30 Mittagspause
14:30- 16:30 Ungarndeutsche in Zeiten des Umbruchs und der Krise I.
14:30-14:50 Ferenc Eiler: Ungarndeutsche und die Revisionsbestrebungen der ungarischen Regierungen in der Zwischenkriegszeit
14:50-15:10 Gerhard Seewann: Minderheitenschutz in der Zwischenkriegszeit: Der Völkerbund und Deutschland als Patronagestaat
15:10-15:30 Ágnes Tóth: Vertriebene als Heimkehrer in Ungarn. Ungarndeutsche Remigration 1946-1952
15:30-15:50 Sebastian Sparwasser: Ungarndeutsche Vertriebene und die Heimkehr aus der SBZ
15:50-16:30 Diskussion
Moderation: Christina Griessler
16:30-16:45 Kaffeepause
16:45-18:45 Ungarndeutsche in Zeiten des Umbruchs und der Krise II.
16:45-17:05 Gábor Gonda: Ungarndeutsche Geschichte auf Mikroebene im Spannungsfeld von Bodenreform, Zwangsmigration und Ethnopolitik (1944–1948)
17:05-17:25 Dóra Frey: Völkerrechtliche Quellen der Zwangsmigration nach dem Zweiten Weltkrieg in Ungarn (1945-1948)
17:25-17:45 Viktor Pócsik: Zu den frühen Kontakten zw. der DDR und Ungarn. Die Frage der Ungarndeutschen
17:45-18:05 Katalin Gajdos-Frank: Der kulturelle Reichtum der Ungarndeutschen im Jakob Bleyer Heimatmuseum Budaörs
18:05-18:45 Diskussion
Moderation: Gerhard Seewann
18:45 Fotoausstellung: Roma in Ungarn von Alexander Schikowski
Eröffnet von Tímea Junghaus (Kunsthistorikerin, Budapest)
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Freitag, 22.02.2013
Minderheitenfragen der Gegenwart
9:00-11:00 Einblicke
Eröffnung: Dr. Susanne Bachfischer (Direktorin des Österreichischen Kulturforums)
9:00-9:20 Christiane Hintermann: Gedächtnislücke Migration? Der Umgang mit der jüngeren österreichischen Migrationsgeschichte in Schulbüchern und Ausstellungen
9:20-9:40 Vladimir Wakounig: Interethnische Beziehungen zwischen Mehrheit und Minderheit. Ein (Macht-)Verhältnis auf gleicher Augenhöhe?
9:40-10:00 József Liszka: Von einer Randlage zur anderen. Die Herausbildung einer Schicksalsgemeinschaft der Ungarn in der Slowakei
10:00-10:20 László Szarka: Das slowakische ethnopolitische Modell und die Rechtslage der ungarischen Minderheit 2002-2012
10:20-11:00 Diskussion
Moderation: Christopher Walsch
11:00-11:30 Kaffeepause
11:30-13:00 Romastrategien I.
11:30-11:50 Erzsébet Magyar: Encounter of the extremes. Archduke Joseph and the Roma
11:50-12:10 Balázs Dobos: "Falling between two chairs". Roma political parties in Hungary after 1989
12:10-12:30 Margit Feischmidt: Political mobilization and interethnic conflict. The Case of Gyöngyöspata)
12:30-13:00 Diskussion
Moderation: Melani Barlai
13:00-14:30 Mittagspause
14:30-16:00 Romastrategien II.
14:30-14:50 István Horváth: The Romanian Roma: the dilemma of ethnic or social integration
14:50-15:10 Stephan Müller : The European Framework for National Roma Integration Policies and the Roma in the Western Balkans
15:10-15:30 Melani Barlai: The EU Roma Strategy: Quality policy or political alibi?
15:30- 16:00 Diskussion
Moderation: Balázs Dobos
16:00-16:15 Kaffeepause
16:15-17:15 Die ungarische Minderheit in Rumänien nach 1945
16:15-16:35 Sergiu Constantin: Romanian minority politics in a European context
16:35-16:55 Tamás Kiss: The 2011 Census. Results and consequences to the Hungarian community from Transylvania
16:55- 17:15 Diskussion
Moderation: Enikõ Dácz
17:15 Abschlussdiskussion und Zusammenfassung
Referenten
Melani Barlai, M.A. Andrássy Universität Budapest
Sergiu Constantin , M.A. Europäische Akademie Bozen
Dr. Enikõ Dácz Andrássy Universität Budapest
Stephanie Danneberg, M.A. Ludwig-Maximilians-Universität München
Dr. Balázs Dobos Ungarische Akademie der Wissenschaften. Sozialwissenschaftliches Forschungszentrum. Institut für Minderheitenforschung, Budapest
Dr. Ferenc Eiler Ungarische Akademie der Wissenschaften. Sozialwissenschaftliches Forschungszentrum. Institut für Minderheitenforschung, Budapest
Dr. habil. Margit Feischmidt Ungarische Akademie der Wissenschaften. Sozialwissenschaftliches Forschungszentrum. Institut für Minderheitenforschung, Budapest
Dóra Frey. LL.M Andrássy Universität Budapest
Katalin Gajdos-Frank, M.A. Heimatmuseum, Andrássy Universität Budapest
Dr. Gábor Gonda Gymnasiallehrer, Ödenburg
Timo Hagen, M.A. Kunsthistorisches Institut Florenz
Dr. Christiane Hintermann Ludwig Boltzmann Institut für Europäische Geschichte und Öffentlichkeit, Wien
Dr. István Horváth Institut für die Erforschung Nationaler Minderheiten, Klausenburg
Dr. Zoltán Kántor Forschungsinstitut für Auslandsungarn, Budapest
Tamás Kiss, M.A. Institut für die Erforschung Nationaler Minderheiten, Klausenburg
Dr. habil. József Liszka Selye János Universität, Forum Institut für Minderheitenforschung, Komorn
Dr. Erzsébet Magyar Historikerin, Budapest
Stephan Müller Politologe, Budapest/ Wien
Viktor Pócsik , M.A. Eötvös Lóránd Universität, Budapest
Dr. Günther Rautz Europäische Akademie Bozen
Dr. Christoph Schnellbach Ludwig-Maximilians-Universität München
Prof. Dr. Gerhard Seewann Universität Pécs
Sebastian Sparwasser, M.A. Andrássy Universität Budapest
Dr. habil. László Szarka , CsC. Ungarische Akademie der Wissenschaften. Geisteswissenschaftliches Forschungszentrum. Institut für Geschichte; Selye János Universität, Komorn
Dr. habil. Ágnes Tóth Ungarische Akademie der Wissenschaften. Sozialwissenschaftliches Forschungszentrum. Institut für Minderheitenforschung, Budapest
Dr. Dr. Gerald Volkmer Institut für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas an der Ludwig-Maximilians-Universität München
Prof. Dr. Vladimir Wakounig Alpen-Adria Universität Klagenfurt