Vertriebene als Heimkehrer in Ungarn. Ungarndeutsche Remigration 1946–1950

Vertriebene als Heimkehrer in Ungarn. Ungarndeutsche Remigration 1946 – 1950 von

Dr. habil. Ágnes Tóth (Ungarische Akademie der Wissenschaften (MTA) / Universität Pécs) 

 

Donnerstag | 5. November 2015 | 18.00 Uhr

Landshuter Straße 4, 93047 Regensburg Raum 017 (EG)

 

Der Vortrag behandelt die Ursachen und die Vorbereitung der Vertreibung der Ungarndeutschen sowie die Schritte, die zur Anwendung der Theorie von der Kollektivschuld führten (November 1944 – Dezember 1945). Der Prozess der Vertreibung sowie deren Folgen werden auch anhand statistischen Materials dargestellt (Januar 1946 – Juni 1948). Die Referentin beschäftigt sich seit den 1990er Jahren mit der Zwangsmigration in Ungarn und ist früh schon auf das Phänomen der Rückkehrer aufmerksam geworden. Deren Gruppe setzte sich zu einem Teil aus Ungarndeutschen zusammen, die zwischen 1946 und 1948 aus Ungarn nach Deutschland deportiert worden waren und nach einem längeren oder kürzeren Aufenthalt in Deutschland bis zur Mitte der 1950er Jahre nach Ungarn zurückkehrten, meistens illegal. Manche gaben sich als Magyaren aus und fuhren mit dem Zug in ihre angestammte Heimat zurück. Andere nutzten die Möglichkeiten der Familienzusammenführung oder der Amnestieverordnung, um offiziell zurückzukehren. Der Vortrag wird auch den zeitgleich angeordneten slowakischungarischen Bevölkerungsaustausch thematisieren.